BAILE DE LA CONQUISTA

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Beschreibung

Baile de la conquista
für Flöte (Piccoloflöte, Baßflöte), Oboe (Englischhorn, Okarina) und Schlagzeug (1996)

Dieses Trio ist der fünfte und letzte Teil des 1996 abgeschlossenen Zyklus „Randonnée“. Voraus gehen Northwest – Passage für Sextett, Streifzüge für Pianist mit Sprechstimme (mit Hannes Böhringers Textsammlung „Abgeschiedenheit“ zu spielen), Parasit/Paraklet für Klarinette und Streichquett sowie Monade/Nomade für Cello-Piccolo.

Die Abschnitte des Trios sind mit Mitla, Atitlan, Tikal und Ixil/Danza del Venado y Danza del Tigre überschrieben. Baile de la Conquista versucht, vier Orte Mittelamerikas (drei in Guatemala, einen in Mexico) zur Vorlage einer Komposition zu nehmen. Das Stück ist der fünfte eines Zyklus RANDONNÉE der über krisenbehaftete Orte reflektiert. Die anderen beiden Stücke sind: Northwest-Passage (über den arktischen Norden Kanadas) und Parasit/Paraklet (über den Balkan). Die vier Orte in diesem Stück sind:
1) Mitla, ein Tempel der Toten aus der Zeit der Zapoteken. Die Steinfriesornamente rings um den Tempel werden in rhythmische Schichten übersetzt.
2) Atitlan, ein See in einem Vulkangebiet Guatemalas, dessen Horizontlinien in Klänge übertragen werden.
3) Tikal, eine Maya Ruinenstadt im tropischen Urwald Guatemalas, dessen Geräuschwelt übertragen wird und
4) Ixil, ein Gebiet in dem Hochland Guatemalas, in dem vor einigen Jahren Pogrome an den Indianern verübt wurden. Der „Tanz des Tigers und des Hirschen“ erinnert an den Konflikt der Großgrundbesitzer und Landarbeiter. Die gerufenen Namen sind Orte, in denen zwischen 1978 und 1983 rund 25.000 Angehörige der Ixil-Mayas vom Militär ermordet wurden, sowie Namen der verhaßten Machthaberin Guatemala.
So bewegt sich das Stück von einem Ort der vor langer Zeit Gestorbenenen über eine bukolische Schleife zu einem Ort der jüngst Umgekommenen.

Baile de la Conquista, Tanz des Eroberers, wird von den Eingeborenen getanzt, die sich damit über die Kolonisatoren lustig machen. Auch der Komponist dieses Stücks ist in gewisser Weise einer davon, macht er sich doch zum Nutzniesser vor allem durch den Gebrauch von zahlreichem dort vorgefundenen Schlagzeug: Vaina de Algarroba, Teponatzli, Boule de Agua, Raspador, Matachin Rassel etc.