In Memoriam Herbert Henck (1948-2025)

Herbert Henck, Yoko und Conlon Nancarrow, 1988. Foto: Jürgen Hocker


Für meinen Freund Herbert: „Gedanken steigen auf, doch nicht, um bewahrt und gehegt, sondern um fallengelassen zu werden, als wären sie leer. Gedanken steigen auf, doch nicht um bewahrt und gehegt, sondern um fallengelassen zu werden, als wären sie zermorschtes Holz. Gedanken steigen auf, doch nicht, um bewahrt und gehegt, sondern um fallengelassen zu werden, als wären sie Steinbrocken. Gedanken steigen auf, doch nicht um bewahrt und gehegt, sondern um fallen gelassen zu werden, als wären sie die Asche eines schon lange erkalteten Feuers.“
Meister Eckhart (nach John Cage zitiert)

Walter Zimmermann

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It is with great sadness and mixed emotions that I learned on Monday of the passing of my uncle and godfather, Herbert Henck, on 17 January.

Although I hadn’t seen Herbert since childhood due to circumstances beyond our control, he left an indelible mark on my early years.

Having grown up in Paris, my parents (Edith and Alexis) and I would never miss any of his concerts in France. I remember the excitement of watching him perform at the Centre Georges Pompidou, in presence of Madame Pompidou herself, and the pride I felt knowing that such a remarkable artist was part of my family. I also fondly recall visiting him and Debbie at their house in Cologne, where he was always full of energy and fun, especially with children. He would play with me for hours, and I was endlessly fascinated by the guinea pigs they kept—another reflection of his love for nature and gentle spirit.

Herbert was more than an exceptional pianist; he was a gentle soul, an ecologist, a vegetarian, and a peace-and-love idealist who truly lived in harmony with the world. His artistry, kindness, and commitment to his ideals continue to inspire me and many others.

Rest in peace, Herbert. Your music, your values, and the joy you brought to our lives—especially to my childhood—will never be forgotten.

Karin Fenczak, New York, 22 January 2024.

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Nachruf für Herbert

( von Deiner Schwester Edith Fenczak-Henck)

Dein langer Leidensweg ist nun beendet. Du bist erlöst, befreit ! von uns gegangen… aber wir trauern um Dich, lieber Herbert.
Nachdem wir uns endlich wiedergefunden hatten, blieb uns nur so wenig Zeit; wir konnten nur noch versuchen, Deine Krankheit lindern zu helfen. Du warst so tapfer!

Mein Dank gilt allen Personen, die Dich, lieber Herbert, bis zum Schluss begleitet haben : Frau Oetjen mit guter Beratung, Herrn Raffel mit seinen treuen Besuchen und Tanja Pieplow mit ihren Shiatsu-Anwendungen, die Du, Herbert, stets so ersehnt hattest. Dank auch dem qualifizierten Pflegepersonal sowie dem freundlichen Küchendienst im OsteMed.
Du bekamst dort von allen stets viel Pflege und Aufmerksamkeit.
Nun liegt es an uns, Dein Andenken zu wahren und in Ehren zu halten.

Walter Zimmermann, Dein treuer Freund, hat es geschafft, dass Dein kolossaler Vorlass im Berliner Musikarchiv der Akademie der Künste Einzug fand. Eine so wunderbare Ehrung! Und vieles mehr hast Du Walter zu verdanken. Wie kaum ein anderer hat er für Dich gekämpft und sich für Dich eingesetzt, auch ich bin ihm zu Dank verpflichtet.

Meine vielen Erinnerungen an Dich, an unsere Kindheit und Jugendjahre sind bleibende Schätze in meinem Herzen!
Wie gerne denke ich an unsere musikalischen Nachmittage, die wir zusammen im Mannheimer Dalberghaus verbrachten, um mit den Noten in der Hand Klavierstücke und Meisterkonzerte in den Kabinen zu verfolgen. Jedesmal lernten wir etwas dazu.

Kaum dass wir in Mannheim lebten, wurdest Du mit 10 Jahren ins Konservatorium bei Frl. Rothmund eingeschrieben und gabst schon wenig später Dein erstes öffentliches Vorspiel; ich war hingerissen von Deinem Spiel «Der kleine Muck» und dem gebührenden Applaus dazu.

Einmal zerlegtest Du das Klavier und suchtest nach neuen Klängen mit Silberpapier zwischen den Saiten….oder hattest Weihnachtsbaumkugeln eingehängt -zum Schrecken unserer Mutter! Wie bewundernswert ist Dein Suchen und Streben nach etwas Neuem gewesen!

Etwas später hattest Du Dich auch für Chemie begeistert und sogar ein Chemie Stipendium ausgeschlagen, das Dir von der BASF bei einem Analysen Wettbewerb prompt angeboten wurde. Dein Herz schlug jedoch nur für die Musik !

Wie bewundernswert war auch immer Dein pianistisches Schaffen, um Perfektion und technische Präzision zu erreichen, wie ich es in Stücken von Nancarow, Barlow, Ives und Cage, besonders aber in der Einspielung von Bachs WTC I /II erfahren konnte. Gänsehaut pur!

Ich sehe auch noch Dein Lächeln, als Du uns die Beginner’s Mind-Platte überreichtest! Es war eine Deiner ersten Aufnahmen und unser gemeinsamer Stolz und Freude.

Vielen jungen oder ins Vergessen geratenen Komponisten hast Du verholfen, ins Licht der Öffentlichkeit zu treten und ihre Werke lebendig zu machen -mit einem Teil von Dir selbst.

Ich höre noch Deinen präzis klaren Anschlag auf dem Klavier, der meine Abiturvorbereitungen ins Träumen brachte…
All das und vieles mehr macht mich sehr stolz auf Dich und ich hätte es gewünscht, dass unsere Eltern noch Deine großen Erfolge erlebt hätten.

Unsere Wege trennten sich nach dem Tod unserer Mutter, Herbert , bliebst zuerst in Stuttgart, bevor Du Dich in Köln zum Studium der Neuen Musik spezialisieren wolltest. Nur noch selten konnten wir uns wieder sehen, ich war in Heidelberg mit meinem Kunstgeschichte Studium beschäftigt und Du in Köln bei Kontarsky. Zu den Feiertagen fuhren wir natürlich nach Hause und konnten einander berichten, Ideen und Literatur austauschen.

Meine Heirat mit Alexis nach Frankreich ließ uns noch seltener zusammen kommen, aber wir schrieben uns, Du manchmal von Deinen Konzertreisen.
Später, als Du von Deiner Südamerika Reise ein Büchlein schriebst , hast Du mich um Illustrationen aus meiner Zeichenfeder gebeten. Es war recht anstrengend je Band (von 70 Exemplaren) drei Zeichnungen von Hand zu kolorieren.
Deine Besuche bei uns in Paris waren leider immer nur kurz, viel zu kurz! auf einer Rückfahrt oder Umweg mit einem Konzert verbunden ( Paris, Lille, La Roque d’Anthéron, Nantes, …) ; immer hattest Du Stress nicht üben zu können; aber sich wiederzusehen war doch immer ein Highlight gewesen, insbesondere als unsere Tochter Karin dann da war.

Es hätte keinen besseren Menschen auf der Welt geben können, um der Pate meiner Tochter Karin zu werden. Deine Weisheit, Güte und die Liebe zur Musik machten Dich zu einer unersetzlichen Wahl – ein Ehrenamt für Dich, das niemand anders als Du hätte besser erfüllen können. So wurde Karin Dein Patenkind, mit dem Du auch deutsch sprechen konntest.

Es gab auch dann mit Deborah und Dir so wie mit unserem Vater und Helga zusammen eine schöne 3-Tagesfahrt in die Frz. Alpen, wobei wir die reizende Deborah endlich aus der Nähe kennen lernten.

Noch lange, dessen bin ich mir sicher, wird Deine Musik für neue Pianisten Generationen präsent bleiben, woran sie sich orientieren können.

Du wirst uns allen zutiefst fehlen, lieber Herbert, mehr als Worte es jemals hätten ausdrücken können.

Auch ich danke Dir, mein Bruderherz… und Du machst nur «Hmmm» mit
einem Lächeln!

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(posthumer Brief) … traurig wie gleichzeitig dankbar denke ich an Dich zurück, lieber nun verstorbener Freund Herbert.
Wir hatten das Glück, uns schon in recht jungen Jahren kennen & gegenseitig schätzen zu lernen. Du gehörtest zu den ersten Musikern, die meine frühen Klavierstücke spielten: da war ich erst 17 oder 18! – Du warst damals mit 7 Jahren Altersunterschied deutlich älter … und schon versierter & erfahrener.
Und schon damals war ich fasziniert von Deiner bedingungslosen Neugierde, die auch immer meine innere Triebfeder war (& geblieben ist). Ich weiß bis heute kaum einen anderen Pianisten zu benennen, der so umfänglich auch (scheinbar) unbedeutendere Komponisten zu Gehör brachte, stets mit einer interpretatorischen Sorgfalt & Innigkeit, die ihresgleichen sucht!
Deine menschliche Bescheidenheit dabei wurde mir Vorbild.
In Deinem letzten – dann kurzfristig wegen der Erkrankung 2005 abgesagten – Konzert hattest Du meine „Nachtschattengewächse“ programmiert … nun hast Du den Weg in die ewige traumlose Nacht gefunden, der – wie ich es auch für mich erhoffe – eigentlich der Weg ins ewige Licht bedeutet.
In dieser Nacht, in diesm Moment höre ich gerade nochmals (Deiner gedenkend) die Aufnahme des Wohltemperierten Klaviers von Bach.
Sei sicher: auch wenn es in letzter Zeit still um Dich geworden war: Dein künstlerisches Licht wird weiteren Pianisten-Generationen noch viele Jahre als Vorbild leuchten können!
Tschüss, wir werden uns wieder begegnen … wo auch immer … Du bist nur einen kleinen Schritt voraus
Dein Michael

Michael Denhoff

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“Es kann der größte Künstler nichts ersinnen, was unter seiner Fläche nicht der Marmor schon in sich enthielt, doch nur die Hand, die ganz dem Geist gehorcht, erreicht das Bild im Stein.” So schrieb Michelangelo. Du. lieber Herbert, hast diese Hand gehabt. Du hast die Bilder unter den Flächen der Partituren erreicht – und vice versa den Geist in den Bildern. Und uns damit reich beschenkt. Wir haben einander nicht allzu nahe gekannt, doch mit Dir alle Violin-Klaviersonaten von Ives zu proben, aufzuführen und aufzunehmen gehört zu den Höhepunkten meines nun schon fast sechzigjährigen Lebens als Musiker. Und mitten in solcher Arbeit habe ich auch Deinen feinen Humor und Dein tiefes Interesse an den Schicksalen der unterschiedlichsten Menschen erfahren. Die Worte eines zweiten der Größten mögen daher meinen Gruß an Dich abschließen. Dante schrieb: „Alle Dinge haben unter sich Ordnung, und das ist die Art, in der das Universum Gott gleicht.“  Ich glaube, das hast Du gespürt und uns spüren lassen. Danke!

Martin Mumelter

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Herbert Henck, cette autre légende du piano contemporain aux côtés de David Tudor, de Claude Helffer, de Gérard Frémy … vient de disparaître. C’est sous ses doigts que j’ai découvert et écouté des œuvres extraordinairement belles bien que presque insurmontables. C’est par lui que j’ai écouté pour la première fois le cycle complet des Klavierstücke de Stockhausen et les Music of Changes de John Cage. Son jeu était d’une exactitude millimétrée à travers laquelle se dessine toute une finesse. Herbert Henck était de la même année que Stockhausen et Cy Twombly par exemple.
ECM lui a confié notamment l’enregistrement de la Sonate de Jean Barraqué, une parfaite exception à la Stimmung du label, il y avait donc cette carte blanche exceptionnelle. L’antidote à la somnolence. Il nous laisse une grande quantité d’enregistrements dont certains sont préservés par les soins de Walter Zimmermann dont il joua et enregistra aussi la musique.

Franck Yeznikian

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Lieber Walter,
die Nachricht von Herberts Tod hat in mir allerlei Erinnerungen wachgerufen, überwiegend sehr schöne.
Zum ersten Mal habe ich ihn gehört während meiner Studienzeit in Köln, in der Aula der Musikhochschule, mit Ives‘ Concord-Sonate. Bei der sehr lauten letzten Note des zweiten Satzes ist eine Klaviersaite gerissen (ein spektakulärer Effekt an dieser Stelle), was ihn aber überhaupt nicht aus dem Konzept gebracht hat. Er hat die Saite ganz ruhig entfernt und dann weitergespielt, als ob nichts gewesen wäre. Sein Spiel hat mich so beeindruckt, dass ich das Stück später selbst gelernt und mehrmals öffentlich gespielt habe.
Dann kann ich mich an ein Konzert in der alten Akademie der Künste im Hansaviertel erinnern, bei dem er Klaviersonaten von Norbert von Hannenheim spielte und zunächst eine gründliche Einführung gab. Es war in dem Raum sehr kalt, aber er hat, nachdem er lange gesprochen hatte, sich umgehend ans Klavier gesetzt und die schwierigen Stücke souverän vorgetragen. Offenbar hat er ein hohes Maß an geistiger und körperlicher Beherrschung besessen.
Seine „Neuland“-Bände habe ich aufmerksam studiert, sie haben mir manche neue Welten erschlossen. Sein Einsatz für etwas abseitige Gestalten hat mich manchmal leicht befremdet, aber immer war die Akribie zu bewundern, mit der er vorgegangen ist, um auch noch kleinste Details in Erfahrung zu bringen.
Die Forschungen über Norbert von Hannenheim waren exemplarisch. Da ich selbst mich viel mit Hannenheim beschäftigt habe, empfand ich Herberts Arbeit stets als eine ideale Ergänzung zu meinen eigenen Gedanken.
Gestalten wie Herbert scheint es heute nicht mehr viele zu geben. Umso mehr soll sein Andenken wachgehalten werden. Gut, dass so viele Aufnahmen erhalten sind, nicht zuletzt dank Deiner nicht nachlassenden Bemühungen.
Im Rüchblick erscheinen mir Herberts Auftritte, seine Aufnahmen und seine Schriften als Lichtungen in einer sich verdüsternden Welt, und ich bin sicher, dass sie als solche noch lange weiterwirken werden.
Ganz herzlich
Albert Breier

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Herbert was a standout performer who was interested enough to ask women composers to write for him! I had already returned to Sydney when I received a call from Herbert to write something for him.
I think he was interested in submitting compositions from Women Only.
I sent him a piece dashed off in three weeks. There were time constraints! I’d paid service to atonality in the late 1960s and was already moving on to Aboriginal/Australian themes. I had to look up the title of the piece just now. In 1984 I sent off a work entitled CROSS HATCHING to the beautiful Herbert. I’m so glad that I didn’t pretend to be anywhere other than where I was at that time (a long way beyond atonality) although I was apprehensive about where exactly Herbert might have been with regard to his own journey. I never asked Herbert for his reaction to the piece. What I did do was send off the score at bravura speeds. Dearest Herbert you will be so missed. Cross Hatching survives in two forms. The piano solo was revived recently by the Canberra pianist, Dr Edward Neeman. It is listed on YouTube. The other guise for this music is “I Walked into My Mother” a radio play that gives the music to a text from The Stolen Generation! A young black woman describes the one time in her life that she “walked into” her mother! “My baby’s been crying,”the mother said. And that was the first and last time this stolen, young woman ever saw her mum.
The music was slowed down and given to an ensemble of players. The beauty of the music was apparent at last!
We will miss you, dearest Herbert! Australia Day, 2025.

Moya Henderson

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Für Herbert:

„Der erste Schnee, ach,
Wird wieder, wenn er hinschmilzt,
Zu Tau auf Gräsern.“
(Yosa Buson)

Möge Dir die Erde leicht sein!
Karin Wagner

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Lieber Herbert,

am 17. Januar 2025 habe ich in einem Klavierabend von Yoriko Ikeya – sie war ja auch deine Schülerin – in Wien deinen Namen erwähnt: Das letzte Stück aus meinem „Berlinischen Tagebuch“, das du in Berlin uraufgeführt hast.

Tagebuch-Eintragung: Am 24. September 1989 hörte ich im Kammermusiksaal aus „Les heures persanes“ von Charles Koechlin. Doch damals, in diesem Konzert, haben mich allein die Klavierklänge des Pianisten Herbert Henck fasziniert – nicht die Musik von Koechlin.

An jenem Tag, so traurig es auch ist, warst du schon unterwegs und hast uns verlassen.

Mayako Kubo

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„Sucht ein Weiser nah und ferne
Menschen einst mit der Laterne,
Wie viel seltner dann als Gold
Menschen, uns geneigt und hold.“

Deborah Richards

Aus dem Ständchen „Zögernd leise“
von Franz Schubert D 920/921
Text: Franz Grillparzer

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Lieber Herbert,
deine gedankliche Klarheit, dein brillantes, klangschönes, perfektes Klavierspiel, deine wissenschaftliche Neugier und dein Entdeckergeist, die immer wieder Neuland erschlossen haben, dein gerechter Zorn und dein leidenschaftliches Engagement haben mich immer wieder sehr beeindruckt! Dem Künstler, vor allem aber dem Menschen, dem Freund Herbert Henck fühlte ich mich nah.
Mehr als einmal hast du dich für mich eingesetzt. Ich erinnere mich, wie du mir gegen unangemessene Kritik beigestanden und für mich gestritten hast. Das hat gut getan!
Für all das danke ich dir!
Gott segne dich und nehme dich zu sich. Gott gebe dir das Ewige Leben in Frieden und Glückseligkeit!
Dein Daniel (Seel)

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denkmal Herbert Henck

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HenckText Klüppelholz

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Herbert was a dear friend and colleague. I admired his work as a pianist and will never forget the performances of him that I witnessed. I also admired his precision as a researcher and his marvelous handwriting. It is tragic that the life of a man as brilliant as he had to end with such a cruel illness. I am grateful to have known him.

Paul van Emmerik

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Mein Beitrag zum Kondolenzenbuch (Zusammengeführt)

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Thomas Groetz Nachruf Herbert Henck

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Zurück vom einmonatigen Familienbesuch in Kanada lese ich gerade von Herberts letzter Reise in die Welt des ewigen Schweigens. 
Ich verdanke Herbert sehr, sehr viel und erinnere mich besonders an eine großartige künstlerische Erfahrung in den Jahren 1996-1997. Damals durfte ich Herbert zu einem sechsteiligen Zyklus von Konzerten im Rahmen meiner Serie »piano adventures« in das Bremer Übersee-Museum einladen. 
Wir hörten live Arnold Schönberg (Deutsche Erstaufführung der nachgelassenen Fragmente, die Herbert aneinandergereiht aufführte – so konnte man die Musikgeschichte von der Spätromantik bis 1950 hörend wunderbar nachvollziehen…), Josef Matthias Hauer, Jean Barraqué, CharlesKoechlin (Les Heures Persanes, fantastisch!), Georges Ivanovich Gurdjieff / Thomas de Hartmann, Nicolas Obouhow, Alexander Mossolow, Arthur Lourié, Hans Ottes Buch der Klänge, Carl Ruggles, John Cages Sonatas and Interludes, Charles Edward Ives (Concord Sonanta), endend mit Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge. Diese umfassende musikalisch Reise war eine unvergessliche Hör-Erfahrung, geteilt von vielen Konzertbesucher(inne)n.
Auch die Schott-Publikation »Hans Otte – Klang der Klänge« wurde durch Herberts aktiven Beitrag veredelt – welch ein geduldiger, freundlicher, großzügiger Gelehrter hörte mir zu, las gegen und gab behutsame Hinweise, überarbeitete schließlich ein dort erstmals publiziertes, wichtiges Fehlerverzeichnis, dessen Kenntnis für die professionelle Aufführung des Buches der Klänge unerlässlich ist. Auch sein interessantes Gespräch mit mir über Otte und Cage konnte ich für die Publikation auf einer enthaltenen DVD dokumentieren.
Ich telefonierte noch einige Male mit Herbert.  So behalte ich ihn als noch gut beisammen in visueller Erinnerung.
Ingo Ahmels
Herbert Henck zwei Tage vor seinem 72. Geburtstag, den Konzertmitschnitt mit Bachs WTC II anhörend. Foto: Walter Zimmermann 26.7.2020 Zeven

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Herbert Henck spielt aus: J.S. Bach Das wohltemperierte Clavier, 2. Teil BWV 870-893
Live-Aufnahme des Hessischen Rundfunks vom 14.06.1991 in Schwalmstadt-Ziegenhain

Henck Bach hr

Aufnahmen aus dem Beginner Studio:
Morton Feldman: Triadic Memories
Walter Zimmermann: Beginner’s Mind, Abgeschiedenheit

 

 

 


Konzert am 15.9.1983 Victorian College of the Arts, Melbourne
Herbert Henck spielt und kommentiert:
Wolfgang Rihm: Klavierstück Nr. 5 „Tombeau“ (4:54-16:07)
Walter Zimmermann: Abgeschiedenheit (20:56-43:34)
Karlheinz Stockhausen: Klavierstück X (46:37-1:10:28)


With courtesy of the Herbert-Henck Archiv Akademie der Künste Berlin (2020)


Herbert Henck Website Archiv