7.7./8.7.2018 Randspiele Zepernick: Shadows of Cold Mountain 4 & 20 Figurentänze

Shadows of Cold Mountain 4 für Flöte und Tonband (1997)  übersetzt die gestisch-kalligraphischen Liniengeflechte von Brice Mardens Bildzyklus   Cold Mountain in Klang. Was bei Marden freiheitlicher Ausdruck einer losen, weiten und schweifenden Linienfolge ist, wird hier zum Grenzgang. Instrumente sind nicht für Grenzenloses gebaut, jede Freiheit kommt in Konflikt mit der Mechanik. Die schweifende Linie, in Musik übersetzt, wird nur durch strengstes Abmühen erfahrbar. So weit können Malerei und Musik auseinander liegen. 

20 Figurentänze transformiert für Klarinette, Knopfakkordeon und Kontrabass, aus Lokale Musik (1979/94). Ein sechsstimmiger Satz (Kl 1., Akk 2.-5., Kbass 6. Stimme) als Ergebnis von Kombinationstönen erster und zweiter Ordnung, resultieren d aus einem zweistimmigen Original, das nicht hörbar ist. Folgende Konstellation von Differenztönen wird den Instrumenten zugeordnet: x ist die Oberstimme, also die Originalstimme, y die Zweitstimme und z der mitklingende Grundton (eine Art Bordun). Diese drei Stimmen sind, wohlgemerkt, imaginär und nicht hörbar im Stück. 

 

 

 

Diese sechs Differenztöne erster und zweiter Ordnung erhält man folgendermaßen (Differenzton 1. Ordnung halbe Note, Differenzton 2. Ordnung = Viertel ):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Carin Levine – Flöten, Sebastian Lange- Saxophone
Ensemble Good Mori – Leitung: Eunsil Kwon
Ensemble JungeMusik Berlin:
Klarinette: Matthias Badczong
Violine: Yumi Onda, Viola: Mike Flemming
Cello: Isabelle Klemt, Michal Vitale
Bass: Matthias Bauer, Akkordeon: Christine Pate
Piano: Nadezdy Tseluykina, Prodromos Symeonidis